Die Löffel-Theorie ( bei Wikipedia ) stammt von Christine Miserandino und kann man hier als PDF herunterladen.
Dabei stehen Löffel symbolisch für die Menge an Energie (im Sinne von Willenskraft / Disziplin) die man für den Tag zur Verfügung hat. Als Neurodivergenter hat man weniger Löffel zur Verfügung und muss mehr ausggeben um scheinbar einfache Dinge zu bewältigen, wodurch man früher dann keine Löffel mehr hat.
Der Ausdruck „keine Löffel haben“ oder „nicht die Löffel dazu zu haben“, ist allgemein gebräuchlich bei „Spoonies“ (also quasi den Anhängern der Theorie) um auszudrücken, dass man nicht mehr die Energie aufbringen kann.
Dies hängt auch stark mit der Episode 21 zur „Kompensation“ und der Episode 9 zur „Konformität“ zusammen. Wenn das Verhalten für das man intuitiv Motivation aufbringen kann, nicht zu dem passt was die Gesellschaft (aka das soziale Umfeld) von einem erwarten, dann muss man allein dafür schon stetig Löffel investieren, die anderen (Neurotypischen) dann noch für andere Dinge zur Verfügung stehen. Gibt man ständig alle seine Löffel aus, fehlen einem diese auch wieder am nächsten und folgenden Tag, während andere Löffel sparen können und immer genug Löffel haben.
In diesem Kontext wichtig sind auch die Begriffe „Shutdown“ und „Meltdown“ die ursprünglich aus dem Autismus Spektrum stammen. Dabei beschreibt der Shutdown eine völlige Abkapselung von äußeren Reizen, Eindrücken, Anforderungen und ein Einstellen von Kommunikation und Handlungen, da man mit der Situation vollständig überfordert ist. In diesem Moment ist keine Kapazität für rationale Entscheidungen, Handlungen oder Verständnis mehr vorhanden und das einzige das hilft ist, sich der Situation entziehen zu können.
Der Begriff „Meltdown“ hingegen bezeichnet einen Zustand von reaktiver Wut, um sich gegen die bedrängdte existenziell bedrohlich empfundene Situation wehren, bei der man sich in die Enge getrieben fühlt und nicht mehr in der Lage ist mit Willenskraft, Disziplin und Löffeln dagegen zu halten, sondern man nur noch durch eine sehr ursprüngliche Stressreaktion darauf reagieren kann. Meltdown ist ein Art Notfallprogramm, in dem man ebenso nicht mehr rational und komplex agieren kann. Während der Meltdown also eher die Fight Response ist, ist der Shutdown eher die Freeze Response.
Knives bezeichnet in dieser Analogie den Meltdown, die Wut und die Fight Response. Allerdings muss man hier klar unterscheiden zwischen Wut und Aggression, also zwischen dem Messer und dem problematischen Gebrauch. Die Wut selbst ist das was deutlich signalisiert, dass hier eine existenzielle Bedrängung empfunden wird und Wut kümmert sich um die wichtigsten Bedürfnisse in einem. Sofern dies nicht zur Aggression führt ist Wut etwas wichtiges und oft sogar sehr heilsames, hilfreiches.