Zeit hat eine besondere Bedeutung im Neurodivergenzbereich. Es gibt hier Unterschiede in der Wahrnehmung. Man könnte aber auch sagen, dass die heute als neurotypisch betrachteten Menschen die Zeit in ihrem starren Raster erst erfunden haben und es früher eine viel mehr mit dem Moment verwobene Empfindung für Zeit gab.
Während neurotypische, sesshafte, Neurex M Menschen Zeit als etwas klar strukturiertes erleben, das stetig voranschreitet und objektiviert ist, erleben es die Menschen mit mehr Wildbeuter Genen, im Neurex A Bereich nur durch den Kontext. Zeit ohne Kontext existiert dabei nicht. Zeit passt sich immer der aktuellen Situation an und ist Teil von ihr. Sie fließt gewissermaßen, aber ist dabei auch flexibel und geschmeidig. Zeit die man nicht wahrnimmt existiert nicht. Es gibt keinen externen Taktgeber der unerbitterlich den Tag in immer gleiche Stunden einteilt.
Aus dem Neurodivergenzbereich gibt es die Beschreibung dass man nur zwei Arten von Zeitpunkten kennt: Jetzt und Nicht-Jetzt. Ein weitergehendes intuitives Gefühl besteht meist kaum. Entsprechend muss man sich alles andere mühsam über explizite bewusste kognitive Prozesse, also handwerkliche Planung, erarbeiten und zugänglich machen. Tut man dies nicht und gibt man sich dem intuitiven Erleben hin, so fließt alles nur und man weiß vorab nicht wo man zeitlich landen wird, wann man zu einem Termin erscheinen wird, wann man mit einer Arbeit fertig werden wird oder wann man ins Bett gehen wird.
Dieses Fließen der Zeit ist aber leider inkompatibel mit dem strikten Zeitraster einer neurotypischen Neurex M Welt, die ihre strikten Zeitpunkte aus einer Notwendigkeit zur Kollaboration heraus erfunden und durchgesetzt hat. Erst dadurch wurde es möglich, dass viele Menschen gemeinsam und gleichförmig die gleiche Arbeit gemeinsam und ineinander greifend erledigen konnten.